Szene aus »Annonciation | La stravaganza« © Yan Revazov
Saturday
27.05.
19:30

Abend der Engel: Annonciation | La Stravaganza

Was ist es, das in uns das Entstehen einer neuen Religion auslöst? Ein Star des modernen Weltballetts kommt mit einem zweiteiligen Abend nach Halle. Seit 1985 hat der ehemalige Tänzer Angelin Preljocaj seine eigene Compagnie, die heute mit 24 Tänzer*innen in einem atemberaubenden Bau im südfranzösischen Aix-en-Provence beheimatet ist. Seit 1994 choreografiert er regelmäßig für das Ballett der Pariser Oper, das New York City Ballet, das Ballett der Mailänder Scala. Der jüngst als erster Choreograf in die Académie des Beaux Arts aufgenommene Franzose mit albanischen Wurzeln, der u.a.Weiterlesen

Was ist es, das in uns das Entstehen einer neuen Religion auslöst? Ein Star des modernen Weltballetts kommt mit einem zweiteiligen Abend nach Halle. Seit 1985 hat der ehemalige Tänzer Angelin Preljocaj seine eigene Compagnie, die heute mit 24 Tänzer*innen in einem atemberaubenden Bau im südfranzösischen Aix-en-Provence beheimatet ist. Seit 1994 choreografiert er regelmäßig für das Ballett der Pariser Oper, das New York City Ballet, das Ballett der Mailänder Scala. Der jüngst als erster Choreograf in die Académie des Beaux Arts aufgenommene Franzose mit albanischen Wurzeln, der u.a. bei Merce Cunningham New York studierte und mit Karlheinz Stockhausen Stücke entwickelte, sucht die Zusammenarbeit mit aktullen Künstler*innen aller Genres und Kontinente. Seine groß dimensionierten Spektakel sind nicht weniger faszinierend, als seine intensiven Kleinformate für wenige Tänzer*innen.

»Annonciation – Verkündigung«, 1995 für das Ballet Preljocaj geschaffen und zwei Jahre später mit dem New Yorker Bessie Dance Award ausgezeichnet, entwickelt zur Musik Vivaldis eine Fantasie über die Frage: Wie wäre es, wenn heute ein Engel in das Leben einer jungen Frau träte? Für das 20-minütige Zwei-Frauen-Stück hat Preljocaj eine für das Ballett ungewöhnliche Körpersprache und Gestik von so großer Reinheit, Schönheit und Ruhe entwickelt, dass es einem vorkommt, als würden die Meister der italienischen Frührenaissance lebendig. Und doch ist alles absolut heutig.

»La stravaganza – Die Exzentrizität« ist der Titel von zwölf 1716 gedruckten Violinkonzerten Antonio Vivaldis, der für sein exzentrisches Geigenspiel berühmt war. Preljocajs 1997 für das New York City Ballet geschaffene 35-Minuten-Stück gleichen Namens setzt sich mit der Geschichtlichkeit und Aktualität des »Melting Pots« New York auseinander. Es ist ein mitreißender Galopp durch die Zeiten für 12 Tänzer*innen, in dem sich alle Stile der letzten 350 Jahre mischen. Für Preljocaj ist unser Leben wie ein Milles Feuilles, in dem viele historische Schichten übereinander liegen, aber alles immer gegenwärtig ist. Damit ist »La Stravaganza« eines jener Stücke, in denen der Stil und das Wollen des großen Choreografen am konzentriertesten zur Anschauung kommt. Auch in »La Stravaganza« können Sie alle 18 Tänzer*innen des Balletts Halle in wechselnden Kombinationen erleben.

Annonciation | La stravaganza
Ein Ballettabend von Angelin Preljocaj
Hallesche Erstaufführung

Dauer: ca. 1 Stunde 15 Minuten, ohne Pause

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