Acht Geschwister
Wednesday
24.04.
21:45

Acht Geschwister

Großfamilien wie die Flemmings sind heute ein Auslaufmodell: Acht Geschwister, die sich verstehen und mindestens ein Mal im Jahr zum Geschwistertreffen zusammenkommen – das sind leider Lebenswelten, die allmählich versinken. Und am meisten reibt man sich die Augen, so denkt man sich zu Beginn von Christoph Weinerts Dokumentarfilm, dass die sechs Brüder und zwei Schwestern, geboren zwischen 1933 und 1943, überhaupt noch alle mental und physisch so fit sind, gemeinsame Unternehmungen anzugehen.Weiterlesen

Großfamilien wie die Flemmings sind heute ein Auslaufmodell: Acht Geschwister, die sich verstehen und mindestens ein Mal im Jahr zum Geschwistertreffen zusammenkommen – das sind leider Lebenswelten, die allmählich versinken. Und am meisten reibt man sich die Augen, so denkt man sich zu Beginn von Christoph Weinerts Dokumentarfilm, dass die sechs Brüder und zwei Schwestern, geboren zwischen 1933 und 1943, überhaupt noch alle mental und physisch so fit sind, gemeinsame Unternehmungen anzugehen. Das Staunen darüber wird nur noch größer, wenn man dann am Ende des Films den Überblick über ihre Lebensgeschichten erfahren hat. Weinert strukturiert seinen Film um eine Reise der acht zu ihrem Geburtsort, einem Dorf in Hinterpommern. Den elterlichen Bauernhof in Zalezie gibt es zwar nicht mehr, aber die Erinnerung an die dort verbrachten Kindheitstage ist den Brüdern und Schwestern so fest eingeschrieben, dass sie die Grundrisse der Gebäude in der verwilderten Wiese nachzeichnen können. Ein Ort, mit dem sie dem Krieg zum Trotz die schönsten Erinnerungen verbinden – hier verbrachten sie eine Kindheit mit viel Draußen-Sein, mit Erinnerungen an Sensen von Hand, an frische Kuhfladen, in denen man sich die Füße wärmen konnte, und vor allem an ein Zusammensein, das sie als innig und harmonisch empfanden. Als eine der letzten deutschen Familien vor Ort brachen sie kurz vor Kriegsende zusammen nach Westen auf und kamen schließlich in Bischofferode im Harz unter. Und dort aus zogen schließlich sechs der acht Geschwister in den 50er und in den frühen 60er Jahren weiter in die BRD. Regisseur Weinert bearbeitet hier deutsche als auch private Geschichte wie unter einem Brennglas. Am 4.03., um 17 Uhr haben wir Regisseur Christoph Weinert, Heinz und Waldemar Flemming (Protagonisten) zu Gast.

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