
Wege zur Burg der Moderne 1911: Die Museumsgesellschaft
Der dritte Teil des Forschungs-, Ausstellungs- und Publikationsprojekts Stifter & Schenker der Freunde und Förderer des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) stellt zwei historische Fördervereine des Museums vor und präsentiert ihre bedeutendsten Erwerbungen, die erstmals ausführlich erforscht und dokumentiert worden sind.
WeiterlesenDer dritte Teil des Forschungs-, Ausstellungs- und Publikationsprojekts Stifter & Schenker der Freunde und Förderer des Kunstmuseums Moritzburg Halle (Saale) stellt zwei historische Fördervereine des Museums vor und präsentiert ihre bedeutendsten Erwerbungen, die erstmals ausführlich erforscht und dokumentiert worden sind.
1885 gründete die Stadt Halle (Saale) ihr kommunales Kunstmuseum, das heutige Landeskunstmuseum Sachsen-Anhalt. Bis zur Jahrhundertwende 1900 zieht sich durch die Berichte über die Entwicklung der Sammlungsbestände die Klage, dass das Museum mit viel zu geringen finanziellen Mitteln ausgestattet sei, um die Bestände gezielt entwickeln zu können. Im ersten Jahrzehnt erweiterten sich die Sammlungen daher vornehmlich durch Schenkungen aus der halleschen Bürgerschaft.
Um dem Museum ein konzeptionelleres Vorgehen zu ermöglichen, rief sein erster Leiter, der Rentier Franz Otto (1832–1901), im Juni 1898 unter Vorsitz des Oberbürgermeisters Gustav Staude (1843–1909) den Museumsverein ins Leben. In seiner Schrift über die ersten 15 Jahre des Museums von 1885 bis 1900 bemerkte Otto: „immer mehr befestigte sich die Ueberzeugung, dass die aufstrebenden grossen Communen nicht allein die Mittel zur Dotirung solcher Institute für die Volksbildung gewähren würden oder könnten.“ Viele Erwerbungen aus Vereinsmitteln waren offenbar nicht möglich, können wir heute doch nur 8 Schenkungen von Objekten der bildenden Kunst im Wert von 4.525 Mark (etwa 32.500 Euro) nachweisen, die im Wesentlichen zu Lebzeiten Ottos zwischen 1899 und 1901 erfolgten.
Gut ein Jahrzehnt später, im Dezember 1911, rief Ottos Nachfolger im Amt, Max Sauerlandt (1880–1934), im Verbund mit Staudes Nachfolger als Oberbürgermeister, Richard Robert Rive (1864–1947), ein ähnliches die Erweiterung der Museumssammlungen förderndes Konstrukt ins Leben, die Museumsgesellschaft. Auch sie war vornehmlich an den Tätigkeitszeitraum des Direktors Sauerlandt gebunden, der 1914 zum Kriegsdienst eingezogen wurde und 1919 nach Hamburg ging. So gelangten die Erwerbungen durch die Museumsgesellschaft fast ausschließlich zwischen 1912 und 1914 in die Sammlungen. Es handelt sich hierbei um 100 Werke der angewandten Kunst im Wert von 15.250 Mark (in etwa 85.400 Euro).
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01.01.2023 bis 10.01.2025
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