Wednesday
22.01.
14:00
Daniel Wrana und Melanie Schmidt: Bildung, Klasse und Geschlecht
Zur (Un-)Möglichkeit von Klassenübergängen und ihrer Problematisierung in
Auto-Soziographien
Weiterlesen
Auto-Soziographien
Weiterlesen
Zur (Un-)Möglichkeit von Klassenübergängen und ihrer Problematisierung in
Auto-Soziographien
In dem Vortrag wird ein analytischer Blick auf die soziale und individuelle Seite von Bildungswegen geworfen und dabei auf Bourdieus Theoriebesteck und auf Autosoziobiographien eingegangen. Insbesondere wird sich dabei auf den Einfluss von Geschlecht bzw. auf die intersektionalen Verschränkungen von Klasse und Geschlecht konzentriert. Seit einigen Jahren findet ein literarisches Genre viel Zuspruch unter Leser*innen, in welchem Autor*innen über Klassen- und Bildungsaufstieg aus der Perspektive ihres individuell-persönlichen Erlebens erzählen. Besonders bekannt ist Didier Eribons Buch „Rückkehr nach Reims“, auch die Schriften der Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux beschäftigen sich zentral mit den Herausforderungen des Übergangs zwischen sozialen Klassen. Diese Erzählungen werden (angelehnt an Ernaux) als Autosoziobiographien bezeichnet, da sie die jeweils individuelle Lebensgeschichte stets im Kontext sozialer, kultureller und struktureller Bedingungen reflektieren und so, neben Unterhaltungswert, auch
wichtige Einsichten in die Funktion spätmodern-westlicher, von Ungleichheit geprägten Gesellschaften – wie der unseren liefern. Ein Ziel dieser Erzählform ist es, soziale Mechanismen und Machtstrukturen sichtbar zu machen, die oft als „individuelle“ Hindernisse wahrgenommen werden, aber tatsächlich in sozialen Verhältnissen wurzeln. Eine wichtige Referenz für diese Bücher sind die Arbeiten des französischen Soziologen Pierre Bourdieu, der die sozialen Verhältnisse wie kaum ein*e andere*r seziert und für eine öffentliche Problematisierung freigelegt hat. Bourdieu analysiert die soziale Klasse als relationales Konstrukt, die einen Klassenübergang zwar möglich, aber de facto auch unwahrscheinlich machen bzw. mit Barrieren versehen.
Ein Vortrag von Daniel Wrana (MLU) und Melanie Schmidt (MLU) im Rahmen der Ringvorlesung "Klasse und Gender - Intersektionale Perspektiven". Weniger lesen
Auto-Soziographien
In dem Vortrag wird ein analytischer Blick auf die soziale und individuelle Seite von Bildungswegen geworfen und dabei auf Bourdieus Theoriebesteck und auf Autosoziobiographien eingegangen. Insbesondere wird sich dabei auf den Einfluss von Geschlecht bzw. auf die intersektionalen Verschränkungen von Klasse und Geschlecht konzentriert. Seit einigen Jahren findet ein literarisches Genre viel Zuspruch unter Leser*innen, in welchem Autor*innen über Klassen- und Bildungsaufstieg aus der Perspektive ihres individuell-persönlichen Erlebens erzählen. Besonders bekannt ist Didier Eribons Buch „Rückkehr nach Reims“, auch die Schriften der Literaturnobelpreisträgerin Annie Ernaux beschäftigen sich zentral mit den Herausforderungen des Übergangs zwischen sozialen Klassen. Diese Erzählungen werden (angelehnt an Ernaux) als Autosoziobiographien bezeichnet, da sie die jeweils individuelle Lebensgeschichte stets im Kontext sozialer, kultureller und struktureller Bedingungen reflektieren und so, neben Unterhaltungswert, auch
wichtige Einsichten in die Funktion spätmodern-westlicher, von Ungleichheit geprägten Gesellschaften – wie der unseren liefern. Ein Ziel dieser Erzählform ist es, soziale Mechanismen und Machtstrukturen sichtbar zu machen, die oft als „individuelle“ Hindernisse wahrgenommen werden, aber tatsächlich in sozialen Verhältnissen wurzeln. Eine wichtige Referenz für diese Bücher sind die Arbeiten des französischen Soziologen Pierre Bourdieu, der die sozialen Verhältnisse wie kaum ein*e andere*r seziert und für eine öffentliche Problematisierung freigelegt hat. Bourdieu analysiert die soziale Klasse als relationales Konstrukt, die einen Klassenübergang zwar möglich, aber de facto auch unwahrscheinlich machen bzw. mit Barrieren versehen.
Ein Vortrag von Daniel Wrana (MLU) und Melanie Schmidt (MLU) im Rahmen der Ringvorlesung "Klasse und Gender - Intersektionale Perspektiven". Weniger lesen
Rubriken:
|
Lesungen und Vorträge |
---|---|
Termine:
nur am 22.01.2025 Weitere Termine 2025
22.01.2025 14:00 - 16:00 Uhr
|
Veranstaltungsort:
|
weitere Informationen:
|
---|