Tuesday
13.02.
21:00

Green Border (OmU)

Ist Europa noch der Hort der Demokratie? Beim Filmfest Venedig ließ das Drama „Green Border“ Zweifel daran aufkommen. Der Film über die Lage von Flüchtlingen im polnischen Grenzgebiet hat vor allem die polnische Regierung erzürnt und der Regisseurin Agnieszka Holland Hass und Anfeindungen seitens der polnischen Regierung und ihren Anhänger*innen eingebracht.Weiterlesen

Ist Europa noch der Hort der Demokratie? Beim Filmfest Venedig ließ das Drama „Green Border“ Zweifel daran aufkommen. Der Film über die Lage von Flüchtlingen im polnischen Grenzgebiet hat vor allem die polnische Regierung erzürnt und der Regisseurin Agnieszka Holland Hass und Anfeindungen seitens der polnischen Regierung und ihren Anhänger*innen eingebracht. Herbst 2021: Zahlreiche Menschen aus Afghanistan, Syrien, Irak und anderen Nationen werden nach Weißrussland gelockt, unter dem Versprechen, möglichst einfach über die Grenze nach Polen in die EU zu gelangen, was sich als eine Lüge herausstellte. Die Flüchtenden werden zum Spielball der Politik. In drastischen, ungeschönten Bildern zeigt der Film etwa, wie eine Gruppe von Flüchtlingen von einem Schleuser bis kurz vor die Grenze im Wald gefahren wird. Eine Gruppe Soldaten erwartet den Wagen. Dann plötzlich verlangt der Fahrer noch mal 300 Dollar, obwohl er bereits komplett vorab bezahlt wurde, es kracht in der Ferne, die Soldaten reißen die Flüchtlinge, Männer, Frauen und drei Kinder regelrecht aus dem Auto und treiben sie vor sich her zum Grenzzaun. „Green Border“ schildert, wie die Flüchtenden als politische Waffe missbraucht und immer wieder zwischen Polen und Belarus hin- und hergetrieben werden. Der Film beleuchtet das Drama auch aus Sicht der Grenzbeamten und einiger Aktivist*innengruppen, die am Rande der Legalität versuchen, den oft verängstigten, ausgehungerten und misshandelten Menschen zu helfen: Hier treffen die Lebenswege von Julia, einer engagierten Aktivistin, die ihr bequemes Leben aufgegeben hat, Jan, einem jungen Grenzbeamten, und einer syrischen Familie aufeinander. Darstellerin Maja Ostaszewska war selbst als Aktivistin an der Grenze im Einsatz.

Ausgezeichnet mit dem SPEZIALPREIS DER JURY und u.a. dem UNICEF Award beim Filmfestival Venedig 2023 und mit dem Publikumspreis des Filmfestivals Chicago 2023.

In Kooperation mit Dornrosa e.V.

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