Landesliteraturtage: „Auf Flüssen unter klarem Himmel“

Lyrisches Zwiegespräch auf Augenhöhe
Andreas Reimann aus Leipzig ist einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dichter der Gegenwart. Seit einigen Jahren kommt es zu Begegnungen und Gesprächen mit dem halleschen Lyriker Ralf Meyer. Beiden Autoren erscheint die Literatur als ein beständiger mächtiger Strom, der die Gegenwart zu durchfließen vermag. Zu Sehnsuchtsorten, zu denen die Flüsse führen, fliegen die Gedichte voraus. Reimanns jüngster Gedichtband enthält seine Italien-Gedichte. Meyer erschafft sich in Versen einen Brombeergarten und beglückende Jahreszeiten. Weder das Italien, von dem hier geträumt wird, noch der Brombeergarten, der hier entworfen wird, sind auf Landkarten zu finden.

Andreas Reimann absolvierte eine Schriftsetzer-Lehre und studierte am Literaturinstitut Leipzig. 1968 wurde er nach seinem Protest gegen die Zerschlagung des Prager Frühlings verhaftet und zu zwei Jahren Haft verurteilt. Später arbeitete er als Transportarbeiter, Brauereihilfsarbeiter und Lohnbuchhalter. Bis 1989 durfte er nicht mehr veröffentlichen. Er arbeitete als Texter für Stephan Krawczyk, die Rockgruppe »Lift« u. a.. Sein lyrisches Werk wurde mit vielen Preisen geehrt.

Ralf Meyer studierte Germanistische Literaturwissenschaft, Soziologie und Medien- und Kommunikationswissenschaft. Er lebt als Dramaturg, Theaterregisseur und Autor in Halle (Saale). Sein Werk umfasst Lyrik, Prosa und Theaterstücke.