Nur Mut! Drei starke Märchen der Brüder Grimm

Unter dem Titel Nur Mut! zeigt die Schaustelle zum Ende des Jahres eine Trilogie aus Grimms-Märchen. Die Gemeinsamkeit dieser liegt darin, dass sie alle eine besondere Art der Ermutigung in sich bergen. In Zeiten, in der Zukunfts- und Verlustängste omnipräsent sind, tut eine solche Ermutigung Not. Die Kinder von Heute werden die Gestalter von Morgen sein und dabei ist Angst gewiss ein schlechter Ratgeber. Mit unserer Trilogie wollen wir den Kindern etwas Mut mit auf den Weg geben. Die Märchen der Brüder Grimm sind dafür eine erstaunlich reiche Quelle. 

Nach der Aufführung der Märchen Der Teufel mit den drei goldenen Haaren im Oktober und Bruder Lustig im November folgt nun im Dezember Der gestiefelte Kater - das letzte Märchen unserer Trilogie. 

In Der gestiefelte Kater (Premiere 2023) sitzt ein armer Müllersohn resignierend auf der Straße mit keinem anderen Besitz als einem Kater. Doch plötzlich fängt dieser an zu Reden und verlangt nach Stiefeln. Der Rest ist bekannt: In kürzester Zeit erschwindelt der gestiefelte Kater seinem Herren zuerst eine gräfliche Identität, dann gräfliche Kleidung, dann gräfliche Ländereien sowie ein Schloss und zuletzt eine königliche Ehe. Doch wie ist dies möglich? Warum sieht keiner den „Betrug“? Vielleicht weil im Müllersohn von Anfang an ein König schlummerte, der nur darauf wartete, sich zu entfalten? Und wer ist dann dieser Kater, der den mutlosen jungen Mann zu seinem Glück schubst? Kann es sein, dass der Kater ein Teil von ihm ist, sein guter Geist, sein besseres Selbst, dass, einmal gestiefelt, mutig in die Welt hinein geht, um seine Träume zu verwirklichen? So gelesen ist Der gestiefelte Kater eine Geschichte der Selbstermutigung, ja der Selbstermächtigung und der Selbstverwandlung. Gegen die Armut des Das-kannst-du-nicht setzt der Kater ein lautes „Doch!“ Ist der Wille erst mal gestiefelt, kannst du das Sein was du willst!

Das Kindertheater der Schaustelle versteht sich als ein veritables Schauspielertheater. Das heißt, dass in einer sparsamen, aber präzisen und phantasievollen Ausstattung das Spiel der Darsteller die Welt der Märchen entstehen lässt und in die Gegenwart transformiert.  
Die offene Spielweise, bei dem der direkte Kontakt mit dem Publikum jeder Zeit möglich ist, bezieht dieses immer wieder in die Handlung des Stückes mit ein. An manchen Stellen kann es sogar kleinere Rollen übernehmen! Auf diese Weise wird das Theater zu einer gemeinsamen Erfahrung von Darstellern und Publikum.