Lotario HWV 26

Nach dem Zusammenbruch der Royal Academy of Music 1728 eröffnete Händel mit der Oper „Lotario“ 1729 in London seine zweite Akademie. Geschichtlicher Hintergrund der spannenden Handlung ist der Streit um die italienische Krone zwischen dem deutschen König Otto I. (912–973) und Berengar von Ivrea (um 900–966), Ottos Sieg und seine Hochzeit mit der italienischen Königin Adelaide (um 931–999) im Jahre 951. Der Name des Helden wurde für Händel zu „Lotario“ geändert wie im Autograph vermerkt: „Merke wohl: hier ändert sich der Name Ottone zu Lottario“ (2. Akt, 12. Szene). Händels kraftvolle Musik besticht durch eine besonders sorgfältige polyphone Ausarbeitung und enthält viele melodisch ungewöhnlich prachtvolle Arien.

Das Händelfestspielorchester Halle, das die Händel-Interpretationen und der Aufführungspraxis von Barockmusik im besonderen Maße widerspiegelt, sie auch beeinflusst und die Händel-Festspiele geprägt hat, feiert 2023 sein 30-jähriges Bestehen. Bereits in den 1980er Jahren begann man eine schrittweise Annäherung an die historisch informierte Aufführungspraxis, doch die Weichenstellung zur Orchestergründung 1993 war die Grundlage der kontinuierlichen Weiterführung der Händel-Tradition in Händels Geburtsstadt Halle. Bei der Aufführung wirken neben der frisch gekürten Händel-Preistägerin Anna Bonitatibus international bekannte Solist*innen mit, darunter Karina Gauvin und Carlo Vistoli, die bei den Händel-Festspielen in Halle bereits gefeiert wurden.

Oper von G. F. Händel // Musikalische Leitung: Attilio Cremonesi // Solist*innen: Karina Gauvin (Adelaide), Anna Bonitatibus (Matilde), Carlo Vistoli (Lotario), Rafał Tomkiewicz (Idelberto), Emiliano Gonzalez Toro (Berengario), Ki-Hyun Park (Clodomiro) // In Kooperation mit dem Händelfestspielorchester Halle – Konzert im Rahmen der Reihe „Händels Welt“

Einführung: Dr. Boris Kehrmann, Oper Halle // 19.00 Uhr // Oper Halle, Operncafé // Eintritt frei – freie Platzwahl // Dauer: ca. 20 Minuten

Eine Veranstaltung im Rahmen der Händel-Festspiele