Händel-Festspiele
Händel-Festspiele
Das musikalische Highlight der Stadt bilden in jedem Jahr die Händel-Festspiele. Hochkarätige Künstler - von der Sängerin bis zum Dirigenten - präsentieren Händelsche Werke und lassen die Geburtsstadt des Komponisten in mannigfaltigen Tönen erklingen.
In unzähligen Konzerten und Veranstaltungen schimmert die Brillanz eines großen Komponisten aber auch seiner Interpreten hindurch. Begleitet von einem Rahmenprogramm, das von nicht weniger Schönheit und Einfallsreichtum zeugt als die Musik Händels, erleben die Besucher sprichwörtliche Festtage.
Den Auftakt bildet Händels Oper Rinaldo in einer Inszenierung von Walter Sutcliffe unter der musikalischen Leitung von Michael Hofstetter an der Oper Halle. Im Goethe-Theater Bad Lauchstädt bringen die lautten compagney BERLIN unter Wolfgang Katschner und das renommierte Mailänder Puppentheater Carlo Colla e Figli gleich drei Händel-Opern auf die Bühne: Rinaldo, Ariodante und Giustino.
Weitere Höhepunkte des Programms sind Konzerte mit internationalen Stars wie Bruno de Sá, Emmanuelle de Negri, Valer Sabadus, Reginald Mobley, Andrea Marcon mit dem La Cetra Barockorchester Basel, René Jacobs mit dem Kammerorchester Basel, Rinaldo Alessandrini und Concerto Italiano sowie Holger Speck mit dem Vocalensemble Rastatt und Les Favorites. Natürlich darf auch der Messiah nicht fehlen: Der erste Jahrgang des neuen europäischen Akademieprogramms Balthasar NOVA präsentiert Händels berühmtes Oratorium gemeinsam mit dem Balthasar-Neumann-Chor und -Orchester unter der Leitung von Lionel Sow.
Das Motto der Händel-Festspiele 2026 lautet „Mannsbilder. Helden – Herrscher – Herzensbrecher“. Intendant Florian Amort: „Männlichkeit ist wieder ein gesellschaftliches Top-Thema – in Politik, Medien und Kultur. Der Mythos vom starken, potenten, unverwundbaren Mann erlebt eine neue Konjunktur: Politiker verschiedenster Couleur inszenieren sich als Führer und Krieger, Influencer und selbsternannte Männlichkeitscoaches beschwören eine ‚Krise des Mannes‘ – meist mit dem Ziel, tradierte Machtverhältnisse zu zementieren. Die Forderung nach Gleichstellung wird als Bedrohung stilisiert, um Geschlechterhierarchien zu festigen, in denen Frauen und queere Menschen als ‚anders‘, aber dem Mann untergeordnet gelten.“
Unter dem Eindruck dieser Diskurse richtet das Festival den Blick auf Händels Männerfiguren: auf tapfere Ritter, verletzliche Liebende und machtbewusste Herrscher, auf emotionale Kämpfer und fragile Helden. Denn auch im Barock war Männlichkeit kein starres Konzept. Händels Opern und Oratorien zeigen Männer zwischen Stärke und Schwäche, zwischen öffentlicher Erwartung und innerer Zerrissenheit. Die Händel-Festspiele 2026 laden dazu ein, diese historischen Rollenbilder neu zu betrachten – und zu fragen, was sie uns heute noch erzählen: über Macht und Emotion, über Verantwortung und Verletzlichkeit.