Tag des offenen Denkmals
Tag des offenen Denkmals

Zum Tag des offenen Denkmals öffnen viele bekannte historische Gebäude und Orte ihre Türen, die sonst nicht oder nur teilweise für Besucher:innen zugänglich sind. Neben Sakralbauten wie der Moritzkirche und historischen Bauten wie dem Stadtbad, laden auch weniger bekannte Objekte, wie Wohn- und Geschäftshäuser, zum Besuch ein. Vielerorts warten Sonderführungen, Schauvorführungen und bunte Rahmenprogramme auf die Besucher:innen. So kann man in allen Regionen Deutschlands einen Tag lang Denkmalschutz „live“ erleben: Restauratoren über die Schulter schauen, archäologische Ausgrabungsstätten erkunden, die sonst verschlossenen Kellergewölbe einer Burg bestaunen und noch vieles mehr.
Dieses Jahr steht der Tag des offenen Denkmals unter dem Thema "Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?".
„Weil Sie es sich wert sind!“ So wirbt ein großer Kosmetikhersteller seit Jahrzehnten für seine Pflegeserie. Millionen Menschen sind es sich wert, Gedanken, Zeit und Geld in Schönheitspflege zu investieren – ein boomendes Geschäft für das persönliche Wohlbefinden. Wer die gleichen Ressourcen in seine vier Wände investiert, mag nach vollendeter Arbeit ein ähnliches Glücksgefühl spüren.
Was wir diesen Menschen und ihren Denkmalen nicht ansehen: die Suche nach Experten und Handwerkern, passenden Materialien und Vorbildern; die körperliche Arbeit; die gerunzelte Stirn; das lobende Wort. Sie stehen in keiner Bilanz und in keinem Steuerbescheid. Und doch machen sie einen Bau unersetzlich, fließen in das Endergebnis ein, werden von den Eigentümern erinnert.
Messbar ist der materielle Wert eines Denkmals. Er setzt sich zusammen aus schwankenden Materialkosten, zahlreichen Arbeitsstunden fachkundiger Experten oder der sogenannten grauen Energie, also aller Energie von Mensch und Maschine, die bereits in die Erbauung hineingeflossen ist. Doch selbst was monetär niedrig bemessen ist, kann zur unbezahlbaren Pracht oder zum unverkäuflichen Allgemeingut werden.