Lange Schatten

„Lange Schatten“ – Street-Art-Aktion am Stolperstein von Wolfgang Brühl sorgt für Sichtbarkeit eines Euthanasie-Opfers im öffentlichen Raum

Am 18.01.2024 findet um 14 Uhr vor dem Haus Alter Markt 12 (Beatles-Museum) die Anbringung eines Gedenkgraffitis durch den Künstler Victor Reichard statt. Umgesetzt wird das Projekt mit dem Stadtmuseum Halle. Medienschaffende sind herzlich eingeladen.

Der BURG-Absolvent hatte in seiner Masterarbeit an der BURG die Idee entwickelt, Stolpersteine um „Lange Schatten“ zu ergänzen. „Lange Schatten“ ist ein partizipatives Gedenkprojekt, bei dem Stolpersteine ein temporäres Graffiti aus Kreidespray erhalten.

Victor Reichelt: "Ich habe mich gefragt: Wie ist es möglich, mehr über die Menschen zu erfahren denen Stolpersteine gewidmet sind? Entstanden ist ein temporäres, partizipatives Street-Art Projekt, das es erlaubt, den Menschen hinter den Stolpersteinen zu begegnen und die Gesellschaft in die Pflicht nimmt, die Erinnerung an diese Menschen am Leben zu erhalten."

Beim Anbringen des Graffitis wird Victor Reichelt von Schülerinnen und Schülern des Lyonel-Feininger-Gymnasiums unterstützt (14:00 -14:30 Uhr), die im Anschluss Informationen zur Biografie Wolfgangs Brühls vortragen (14:30 -15:00 Uhr). Wolfgang Brühl ist ein Opfer der Euthanasiemorde im Nationalsozialismus. Er wurde nur 14 Jahre alt.

Jane Unger, Direktorin des Stadtmuseums Halle und Silke Thiemann, Vorsitzende des Allgemeinen Behindertenverbands in Halle e.V. kommen ebenfalls zu Wort.

Der Termin ist auch als Anregung für weitere Hauseigentümer bzw. Hausgemeinschaften zu verstehen, die Stolpersteine vor ihren Häusern mit temporären Gedenkgraffitis ergänzen wollen. Interessierte können sich bei Norbert Böhnke telefonisch oder per E-Mail melden (0345-2213351, norbert.boehnke@halle.de).