3. Sinfoniekonzert
Die Welt ist weder schwarz noch weiß. Vor allem das Spektrum menschlicher Emotionen hat eine kaum darstellbare Bandbreite. Und doch bewegt es sich zwischen Polen: Freude und Trauer, Verzückung und Wut, Ekel und Interesse. Die Werke des Abends nähern sich den Empfindungen auf unterschiedliche Art; mal nachvollziehbar, mal überrumpelnd.Weiterlesen
Die Welt ist weder schwarz noch weiß. Vor allem das Spektrum menschlicher Emotionen hat eine kaum darstellbare Bandbreite. Und doch bewegt es sich zwischen Polen: Freude und Trauer, Verzückung und Wut, Ekel und Interesse. Die Werke des Abends nähern sich den Empfindungen auf unterschiedliche Art; mal nachvollziehbar, mal überrumpelnd. Sofia Gubaidulinas Flötenkonzert »The Deceitful Face of Hope and of Despair«, frei zu übersetzen mit »Das hinterlistige Gesicht von Hoffnung und Verzweiflung« nimmt bereits mit dem Titel zwei menschliche Zustände in den Fokus, die konträrer kaum sein könnten.
Die 4. Sinfonie Gustav Mahlers strotzt nur so von Zwischentönen und Doppeldeutigkeit. Wieder und wieder wird das Publikum unvermittelt mit neuen emotionalen Zuständen konfrontiert, sodass die Hörer beginnen, selbst hinter jeder vermeintlich kindlichen Melodie Groteske oder Humor zu vermuten. Mahler schafft gerade durch den Einsatz der menschlichen Stimme – formal als Kinderlied beginnend – eine mitreißende Intensivierung.
Die beiden Solistinnen des Abends sind Sharon Bezaly, der die Komponistin das Flötenkonzert widmete, und Franziska Krötenheerdt, Ensemblemitglied der Oper Halle.
Sofia Gubaidulina Konzert für Flöte und Orchester »The Deceitful Face of Hope and of Despair«
Gustav Mahler Sinfonie Nr. 4 G-Dur
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