Migration

Symposium der Klasse IV - Geistes-, Sozial- und Verhaltenswissenschaften

In allen Zeitaltern setzten sich Menschen dem Risiko von Wanderungen aus, sei es wegen bewaffneter Konflikte, Verfolgung, klimatischer Bedingungen oder wirtschaftlicher Not. Heute sind weltweit mehr als 100 Millionen Menschen auf der Flucht, die meisten als Binnenvertriebene im eigenen Land – das sind mehr als je zuvor seit dem zweiten Weltkrieg. Oft sind Geflüchtete extremen Gefahren ausgesetzt und nicht selten werden europäische Werte mit Verstößen gegen Menschenrechte verletzt. Auf der anderen Seite hat das „alte“ Europa ein demografisches Problem und ist auf die Zuwanderung von Fachkräften aus dem Ausland angewiesen.

Heute mehren sich in Deutschland und Europa Rufe aus Politik und Gesellschaft nach neuen Gesetzen, um Zuwanderung zu begrenzen und zu regulieren. Zunehmender Populismus verschärft die öffentliche Debatte und erschwert gleichzeitig eine faktenbasierte Auseinandersetzung mit dem Thema. Die Diskussion über Zuwanderung berührt zahlreiche und komplexe Aspekte: humanitäre Fragen im Rahmen internationaler Abkommen zum Schutz von Geflüchteten, politische und gesellschaftliche Chancen und Herausforderungen von Migration und Integration auf nationaler wie europäischer Ebene, und nicht zuletzt die Fragen nach Fluchtursachen und Möglichkeiten ihrer Milderung.

Das Symposium „Migration“ wird sich diesen häufig kontrovers diskutierten Fragen widmen, um die gesellschaftliche Auseinandersetzung aus wissenschaftlicher Perspektive zu beleuchten.

Die Veranstaltung wird am Nachmittag des 27. November 2024 mit der Urkundenübergabe an die neuen Mitglieder der Leopoldina und einem Abendvortrag von Prof. Dr. Dominik Hangartner ML (ETH Zürich) eröffnet.

Veranstaltungsort ist am Mittwoch, 27. November und Donnerstag, 28. November das Hauptgebäude der Leopoldina, Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale); am Freitag, 29. November der Lesesaal der Leopoldina in der Emil-Abderhaldenstr. 36, 06108 Halle (Saale).